Herren
Taufkirchens Männer haben mehr Mühe als erwartet beim 32:25-Sieg gegen Schlusslicht Straubing
von Olaf Heid
Taufkirchen – Scheinbare Pflichtaufgaben können sich manchmal als Stolperfalle entpuppen. 41 Minuten lang sah es in der Bezirksliga-Partie der Taufkirchener Handballer gegen die HSG Straubing ganz danach aus. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Konstantin Geißl mit dem 19:18 die erstmalige Führung des punktelosen Schlusslichts besorgt. Doch danach kamen die gut in die Saison gestarteten Vilstaler ins Rollen und noch zu einem deutlichen 32:25 (13:11)-Erfolg.
„Zu Beginn habe ich mir irgendwie noch keine Sorgen gemacht und gehofft, dass es ein ruhiger Nachmittag wird – war wohl nix“, gestand Trainer Hils hinterher lachend ein. Denn Aufsteiger Taufkirchen hatte mit schnellem Spiel eine 5:1-Führung (6.) vorgelegt, aber danach einen Gang zurückgeschaltet. Hils meinte: „Das ging wohl zu einfach. Auf einmal wurde das Spiel langsam gemacht und die Sicherheit ging flöten. Wir haben den Gegner damit wieder unnötig aufgebaut.“
Straubing kam ins Spiel und schaffte beim 6:7 (14.) durch seinen besten Torschützen Maximilian Breitkreutz den Anschluss. Fortan war es ein offenes Duell, teils mit sehr offenem Visier. Die Hausherren führten kurz nach Seitenwechsel sogar nochmals mit drei Toren Vorsprung (32.), aber ließen sich mehrfach nach dem gleichen Schema übertölpeln. „Das war nicht gut. Wir haben Straubing zu viel Freiraum gelassen, waren nicht nah genug am Mann“, schimpfte Hils. Der auffälligste Akteur der Niederbayern, Moritz Glöckler, nutzte dies immer wieder aus und wackelte die TSV-Deckung wiederholt aus.
Doch der Rückstand wirkte Wunder. „Wahrscheinlich brauchen wir das“, sagte der TSV-Trainer kopfschüttelnd. Vor allem die Abwehr langte nun engagierter zu und ließ die HSG mehrfach scheitern. Auch Torwart Florian Lehner parierte jetzt fast alles, so dass sich die Hausherren über ein 22:19 (46.) dank eines Dreierpacks von Dion Heydemann auf ein 26:21 (51.) absetzen konnten. Auf einmal klappten die Taufkirchener Kombinationen, lief der Ball sicher und zielgenau durch die Reihen und wurden die Lücken in der HSG-Defensive eiskalt bestraft. Christoph Huber und Heydemann fabrizierten sogar einen Kempa-Trick, und auf Außen war Julian Mühlenbeck ein steter Unruheherd. Als der für Lehner eingewechselte Gottfried Sperr gleich die ersten beiden Würfe parierte, war den konditionell abbauenden Straubingern der Zahn gezogen. Der TSV hatte leichtes Spiel und brachte einen 32:25-Sieg ins Ziel.
Damit ist Taufkirchen nun mit 8:4 Zählern Tabellendritter und erwartet in knapp zwei Wochen den aktuellen Primus HC Deggendorf zum Spitzenspiel. Und das ist wirklich keine Pflichtaufgabe.
Tore für Taufkirchen: Dion Heydemann (13), Julian Mühlenbeck (6), Christoph Huber (6/3), Lars Gössl (3), Andreas Rej (2), Philipp Friedrich (1) und Tobias Huber (1).