Herren
TSV-Männer ringen HC Deggendorf nach 15:20-Rückstand mit 30:28 nieder
von Olaf Heid
Taufkirchen - Langsam aber sicher wird es selbst Taufkirchens Trainer Matthias Hils unheimlich. Schon wieder haben die TSV-Handballer in der Bezirksliga Ost einen emotionalen, temporeichen Krimi aufs Hallenparkett gezaubert und einen Favoriten zu Fall gebracht. Nach einem zwischenzeitlichen 15:20-Rückstand (42.) drehten die Liganeulinge vor knapp über 100 Zuschauern in der heimischen Realschulturnhalle noch auf und besiegten den Aufstiegskandidaten HC Deggendorf überraschend mit 30:28 (12:14) Toren.
„Wir sind nach anfangs großen Problemen irgendwann ins Rollen gekommen. Manchmal frage ich mich, wo die Jungs diesen Willen hernehmen“, so Hils lachend nach dem packenden Verfolgerduell. Die gute Vorbereitung, der Teamgeist und auch die Beständigkeit im Training zahlen sich für die Aufsteiger in diesen engen Spielen aus. „Ich bin vollauf zufrieden“, sagt der Taufkirchener Coach, der stolz auf die Leistung war, aber auch eingestand: „Die Partie hatte ein glückliches Ende für uns.“
Nach einer 29:26-Führung (57.) gerieten die Hausherren noch einmal ins Schwimmen. Torjäger Dion Heydemann verpasste in der Schlussminute beim Stand von 29:28 die Entscheidung, doch im Gegenzug parierte Torwart Florian Lehner sechs Sekunden vor der Sirene einen freien HC-Wurf. Der beste TSV-Schütze, Julian Mühlenbeck, besorgte daraufhin den Endstand – der Jubel war dementsprechend groß.
Dabei waren die Vorzeichen für Taufkirchen angesichts etlicher Ausfälle nicht gut gewesen. Gerade einmal sieben Feldspieler standen dem TSV zur Verfügung, während die Niederbayern mit 14 Mann angereist waren. Hils, der zusammen mit Reinhard Gössl und Andreas Haberzettl das Trainertrio des TSV bildet, zog sich darum sogar sicherheitshalber ein Trikot über, um im Notfall aufs Feld gehen zu können. „Das war aber gar nicht nötig“, sagte der 48-jährige, ehemalige Bayernliga-Spieler hinterher erleichtert und stolz.