Taufkirchens Männer kehren hochmotiviert zurück, Frauen mit Veränderungen
VON OLAF HEID
Taufkirchen – Mit Freude sehen die Taufkirchener Handballer dem Saisonstart am kommenden Wochenende im Bezirk Altbayern entgegen. Erstmals in der Abteilungsgeschichte des TSV treten Männer und Frauen gleichzeitig in der Bezirksliga an, beide Mannschaften legen pikanterweise gleich mit einem Landkreis-Derby am Samstag (14/20.30 Uhr) bei der SpVgg Altenerding los.
Besonders die Männer von der Vils scharren als Aufsteiger schon ungeduldig mit den Hufen. Genau nach 20 Jahren schafften sie im Frühjahr als Bezirksklasse-Meister die Rückkehr in die Bezirksliga. Die Vorfreude auf die Saison sei – trotz Corona und all seinen Folgen – riesengroß, betont Spielertrainer Maximilian Josef. „Wir sind sehr gespannt.“ Über das ausgegebene Ziel gibt es für ihn keine zwei Meinungen: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt.“ Das gelang ihren Vorgängern damals nicht. „Wir wollen mitspielen und den einen oder anderen der großen, etablierten Vereine ärgern“, so Josef.
Doch letztlich hänge der Erfolg von vielen Komponenten ab, betont der Trainer. Eine Stärke ist sicherlich der exzellente Zusammenhalt im Taufkirchener Team. Die Vorbereitung sei gut gelaufen, meint darum auch Josef, der einem unveränderten und großen Kader das Vertrauen schenken kann. „Wir haben keine Neuzugänge und keine Abgänge gehabt.“ Und nachdem sich die A-Jugend der Vilstaler kurz vor dem Saisonstart mangels Spielern aufgelöst hat, könnten durchaus einige Junioren als Verstärkung in den erweiterten Kader rutschen. Beispielsweise Lars Gössl ist für den Rückraum schon eine Option.
Ein Knackpunkt ist aus Josefs Sicht allerdings die Dauer der Runde: „Die Saison ist megalang. Das letzte Spiel findet erst am 18. April statt. Das wird schon eine Hausnummer werden“, weiß der Trainer. „Wir müssen sehen, was alles passiert.“ Ab diesem Wochenende wird bis zur Weihnachtspause durchgespielt, danach sorgen nur die Schulferien für kurze Unterbrechung. Aber letztlich „sehe ich das nicht so schlimm“, sagt Josef. Denn bei ihm und seinen Mannen ist die Vorfreude auf das zweite Jahr einer Taufkirchener Männermannschaft in der Bezirksliga riesig.
Die TSV-Frauen dürfen hingegen schon ein drittes Jahr in dieser Klasse antreten, heuer das zweite Mal in Folge. Der Saisonabbruch im Frühjahr bescherte der Formation um das Trainerduo Kati Gössl/Rosi Storck noch den unerwarteten Klassenerhalt – rein rechnerisch war man schon abgestiegen. Die Erwartungen werden auch niedrig gehalten. Klar, der Nichtabstieg wäre ein großer Erfolg, weiß Gössl, doch: „Wir haben keine Erwartungen, wenn man sieht, wie plötzlich es im März ging und Corona die Saison beendet hat. Wir freuen uns auf jedes Spiel und eine zweite Chance in der Bezirksliga.“
Nicht mehr an Bord sind allerdings Johanna Christofori und Ursula Rasthofer, die aus privaten Gründen eine Pause einlegen, sowie Anna Patermann (Studium). Susi Aigner fällt wegen einer Fuß-OP noch länger aus. Zurück im Team sind allerdings Spielmacherin Tanja Schweiger und Despina Hatzigrigoriu nach ihren Auslandsaufenthalten. Torjägerin Anne Bürger hat nach ihrer Babypause auch schon wieder fleißig das Training aufgenommen.
Die Vorbereitung verlief „normal, eher ein bisschen schwierig, da wir erst spät in die Halle konnten“, so Gössl. Zuletzt in einem Testspiel gegen Moosburg war die Leistung schon zufrieden stellend. „Wir haben aber auch gesehen, an was wir noch arbeiten müssen“, sagt die Trainerin. „Die Mädels sind auf alle Fälle motiviert und freuen sich auf Samstag.“
Daheim ohne Fans
Die Handballsparte des TSV Taufkirchen geht heuer mit sechs Mannschaften in die Saison. Neben dem Team der Frauen und Männer schickt man noch eine weibliche B- und C-Jugend aufs Feld, dazu messen sich noch eine Formation der D-Junioren und eine weibliche E-Jugend mit der Konkurrenz im Spielbetrieb des Bezirks Altbayern. Die männliche A musste kurzfristig abgemeldet werden.
Für die Verantwortlichen von der Vils um Gerhard Mühlenbeck ist es heuer organisatorisch alles andere als einfach: „Diese Saison ist unter den gegebenen Voraussetzungen keine einfache Saison“, betont der Handballchef. Denn die Corona-Bedingungen verlangen ihren Preis. Trainer und Abteilungsleitung haben sich in einer außerordentlichen Sitzung Gedanken gemacht, „wie wir die Spielzeit bestmöglich für alle gestalten können“. Herausgekommen ist dabei ein eigenes, ausführliches „Hygienekonzept Spielbetrieb Handball“ über 14 Seiten, das fortlaufend angepasst werden soll, erläutert Mühlenbeck.
Größtes Hindernis ist derzeit die Heimspielstätte: Weil die Taufkirchener durch den Abriss und im Neubau befindlichen Mittelschulturnhalle, die eine Tribüne und ausreichend Möglichkeiten der Abstandseinhaltung geboten hätte, ausschließlich in der engen Halle der Realschule (ohne Tribüne) trainieren und spielen können, „können wir leider keine Zuschauer in die Halle lassen“, bedauerte der TSV-Abteilungsleiter, zusammen mit Stellvertreter Hubert Aigner Hygienebeauftragter der Handballer. „Wir hoffen, dass sich das bald ändert.“ ola