Das 82-Tore-Spektakel

by tophandball

Taufkirchener Männer übernehmen nach 48:34-Sieg bei Schlusslicht HSG Freising-Neufahrn 3 die Tabellenspitze in der Bezirksklasse

VON OLAF HEID

Taufkirchen – Für Abwehrkünstler und Freunde des harten Zupackens war die Bezirksklassen-Partie zwischen der HSG Freising-Neufahrn 3 und dem TSV Taufkirchen eher ungeeignet. Beide Handballmannschaften begegneten sich am Sonntag mit offenem Visier und boten den Zuschauern in der Neufahrner Käthe-Winkelmann-Halle ein 82-Tore-Spektakel. Kaum ein Angriff wurde lange vorbereitet, beide Seiten suchten zügig den Abschluss – ihr Visier hatten dabei eindeutig die Gäste von der Vils schärfer eingestellt. Mit 48:34 (24:17) gewann der TSV und setzte sich aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem ASV Dachau 2 (verlor in Karlsfeld) vorerst an die Spitze der Bezirksklasse Mitte.

„Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt. Das sieht man ja auch am Ergebnis“, gestand TSV-Trainer Andreas Haberzettl hinterher lachend. „Das war ein sehr schnelles Handballspiel, gefühlt lief jeder Angriff weit unter einer Minute.“ Seine Truppe stellte nach dem 0:1 nach 63 Sekunden den Fuß aufs Gaspedal und schnell auf 8:3 (9.).

In dieser Gangart ging es weiter: Die Vilstaler hielten das Tempo hoch, suchten nach jedem Freisinger Wurf sofort den Weg in die andere Richtung. Die HSG-Dritte fand defensiv gegen die laufstarken Gäste kein Gegenmittel – und wenn, dann gab es Zeitstrafen (Verhältnis 8:3 für die HSG) und auch mehr Platz für den neuen Primus.             

„Wir haben gut zusammengespielt und die Lücken konsequent genutzt“, freute sich Coach Haberzettl, dass sich sein Team gegen das Schlusslicht bis zum Ende torhungrig zeigte. Neben Dion Heydemann (13 Tore) erhielt Christoph Huber (8) im rechten Rückraum ein Sonderlob. Dessen Entwicklung sei positiv: „Er ist verlässlich und brutal schnell im Umschalten. Das hat mir sehr gut gefallen.“

Leidtragende auf beiden Seiten waren vor allem die Torhüter, die zu wenig Unterstützung von ihren Vorderleuten bekamen. Beim TSV hätten Florian Lehner und Gottfried Sperr „nicht den besten Tag“ erwischt, meinte Haberzettl. Letztlich verschmerzbar, angesichts rekordverdächtiger 48 eigener Treffer und der Tabellenführung.             

TSV-Tore: Dion Heydemann 13/1, Thomas Anhoffer 9/1, Christoph Huber 8, Pascal Demny 6, Tobias Huber 5/2, Lars Gössl 3, Julian Mühlenbeck 2, Christian Grabmeier, Patrick Mühlenbeck